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Heute ist der 180. Tag des Jahres. Zeit bis zum Jahresende:
185 Tage 19 Stunden 30 Minuten 11 Sekunden 64 Millisekunden
Filmografie
Hier kannst du alle Spielfilme mit Romy Schneider (23.09.38 - 29.05.82) mit einer Inhaltsangabe auflisten.
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Das Mädchen und der Mörder / Die Ermordung Trotzkis
Frankreich / Italien 1972 Regie: Joseph Losey
Mexiko-Stadt im Jahre 1940. In der Vorstadt Coyoacán lebt seit seiner Flucht aus Stalins Sowjetunion der bolschewistische Revolutionär und einstige Weggefährte Lenins, Leo Trotzki, im Exil. Nur wenige Menschen lässt der stets auf der Hut vor etwaigen, von Stalin gedungenen Attentätern befindliche alte Mann an sich heran. Sein Haus wird schwer bewacht, völlig freien Zugang hat lediglich Trotzkis Lebensgefährtin Natalja. Am 23. Mai 1940 unternimmt eine im Auftrag von Stalins NKWD tätige Gruppe linientreuer Kommunisten unter der Führung des mexikanischen Malers Ruiz einen Anschlag auf das Gebäude. Das Attentat misslingt, lediglich Sheldon Harte, der amerikanische Leibwächter Trotzkis, gerät in die Hände der Verbrecher und wird wenig später tot aufgefunden. In einem Gespräch mit dem Polizeipräsidenten der mexikanischen Hauptstadt, Salazar, gesteht Trotzki zwar ein, dass man ihn vor einem anstehenden Anschlag gewarnt habe, bestreitet aber ganz entschieden, die Attacke eigenhändig inszeniert zu haben, um die Sympathien in der Öffentlichkeit zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Gita Samuels arbeitet für Trotzki als Dolmetscherin und ist eine überzeugte Anhängerin des 60-Jährigen. Sie lebt mit einem angeblichen US-Amerikaner namens Frank Jacson zusammen, der im Im- und Exportgeschäft tätig sein soll. In Wahrheit hat er direkt aus Moskau den Auftrag bekommen, Leo Trotzki zu ermorden. Über Gita erhofft er sich das Vertrauen des Stalin-Widersachers zu erschleichen. Nach einiger Zeit lässt Trotzki ihn dank der Fürsprache Gitas auch tatsächlich in sein Umfeld. Und tatsächlich beginnt der alternde Revolutionär Gefallen an dem jungen Mann zu entwickeln. Am 20. August 1940 bittet Jacson Trotzki darum, ihm beim Verfassen eines journalistischen Artikels zu helfen. Während sich der Exilant über den Artikel beugt, um diesen zu lesen, holt Jacson, in Wahrheit ein gebürtiger Katalane namens Ramón Mercader, einen bei sich versteckten Eispickel heraus und schlägt wie besinnungslos auf Trotzkis Kopf ein. Dieser hat noch genug Kraft, aufzustehen, den Attentäter abzuwehren und sogar auf Jacson loszugehen. Die hinzueilenden Leibwächter bittet Trotzki, den Attentäter nicht zu töten. Jacson alias Mercader wird verhaftet, seine vor dem Haus auf ihn wartenden Mitverschworenen müssen ohne ihn fliehen. Trotzki hat zwar schwere Kopfverletzungen davongetragen, wird aber noch bei Bewusstsein in das nächste Krankenhaus eingeliefert. Dort wacht Natalja an seinem Krankenbett. Schließlich verliert er das Bewusstsein. Derweil wird Jacson von Polizeipräsident Salazar einem scharfen Verhör unterzogen. Man will vor allem seinen Auftraggeber wissen, wer ihn für diese besonders grausame Bluttat bezahlt habe und welche Motive er gehabt habe. Doch Jacson schweigt eisern. Um ihn „weichzukochen“, führt man sogar Gita ins Vernehmungszimmer, die wutentbrannt den Polizisten zuruft: „Tötet ihn!“ Ihre Enttäuschung über ihren Irrtum in diesem Mann, den sie einst geliebt hatte, ist dem Hass gewichen. Es ist das einzige Mal, dass Jacson die Fassung verliert und beinah zusammenbricht. Doch er sagt lediglich: „Ja, ich habe Trotzki ermordet.“ In diesen Stunden erliegt der Exilrevolutionär im Krankenhaus seinen schwerwiegenden Verletzungen. Von den Straßen erklingen Fetzen eines Revolutionsliedes, deren Töne noch hoch oben im Vernehmungszimmer zu hören sind.